Lohnfortzahlungsmissbrauch ist kein Kavaliersdelikt. Die direkten Folgen dieses Fehlverhaltens gegenüber dem Arbeitgeber musste kürzlich Frank M. (Name redaktionell geändert) aus Stuttgart am eigenen Leibe erfahren. Sein Arbeitgeber, ein mittelständischer Industriebetrieb, kontaktierte unsere Detektei mit dem Wunsch, seinen Arbeitnehmer beschatten zu lassen.
Mehrfache Sportverletzungen innerhalb eines Jahres
Frank M. war schon früher nicht immer durch seine herausragende Arbeitsmotivation aufgefallen. Nun war er jedoch schon zum dritten Mal in einem Jahr aufgrund einer Sportverletzung krankgeschrieben. Nachdem er zunächst aufgrund eines langwierigen Kreuzbandrisses und wenig später noch einmal wegen einer Verstauchung für ziemlich lange Zeit ausgefallen war, gab er zwei Monate später erneut eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Dauer von sechs Wochen ab, dieses Mal wegen eines offenbar gebrochenen Fußes. Dies war für den Arbeitgeber zwar ärgerlich, doch gab es zunächst keinen Anlass für die Vermutung auf einen Lohnfortzahlungsmissbrauch.
Erste Verdachtsmomente
Ein erster Verdachtsmoment ergab sich, als der Vorgesetzte von Frank M. in der Kantine zufällig ein Tischgespräch von dessen Kollegen mitbekam, in dem sie von einem Skiausflug vom vergangenen Wochenende berichteten. Frank M. sei angeblich dabei gewesen. Da Ermittlungen im privaten Umfeld durch den Arbeitgeber schwierig sind, kontaktierte er direkt die LB Detektei, um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach einer ersten Vorabbesprechung machten sich unsere Detektive direkt an die Arbeit, um den vermeintlichen Lohnfortzahlungsmissbrauch aufzudecken.
Beginn der Observierung
Schon am nächsten Tag konnten unsere Detektive vor Ort in Stuttgart die Ermittlungen aufnehmen. Zunächst parkten sie in Sichtweite des Wohnhauses von Frank M. Am frühen Morgen konnten sie noch nichts Verdächtiges erkennen. Seine Ehefrau verließ gegen 7.30 Uhr das Haus, wenige Minuten später folgten die gemeinsamen Kinder auf dem Weg zum Schulbus. Der Observierte musste nun also alleine zuhause sein.
Gegen 9.00 Uhr verließ auch Frank M. kurzzeitig das Haus. Er ging lediglich zum Briefkasten, leerte diesen und ging wieder zurück ins Haus. Dabei fiel auf, dass er trotz eingegipstem Bein keine Krücken verwendete. Dennoch konnte er das betroffene Bein offensichtlich belasten, das leichte Humpeln resultierte scheinbar mehr aus der Behinderung durch den Gips, denn durch eine Verletzung. Bereits jetzt waren sich die Ermittler beinahe sicher, dass Frank M. ein doppeltes Spiel spielte.
Der Observierte fliegt auf
Den Beweis für den Lohnfortzahlungsmissbrauch lieferte der Lagerarbeiter am Nachmittag selbst. Gegen 14.30 Uhr verließ der erneut das Haus – und dieses Mal war vom Gips weit und breit nichts zu sehen. Die Detektive unserer Detektei reagierten blitzschnell und hielten das gesunde Bein ebenso wie die völlig natürliche Fortbewegung auf zahlreichen Fotos fest. Offenbar hatte der Arbeitnehmer einen abnehmbaren Gips verwendet, um einen Beinbruch vorzutäuschen.
Übergabe der Ermittlungsergebnisse und Konsequenzen
Schon nach einem einzigen Tag konnten die Ermittlungsarbeiten abgeschlossen werden. Der Lohnfortzahlungsmissbrauch konnte anhand des Berichts der Privatdetektive sowie der geschossenen Beweisfotos einwandfrei nachgewiesen werden. Der Arbeitgeber von Frank M. zog umgehend Konsequenzen und sprach dem Arbeitnehmer die fristlose Kündigung aus.