In den vergangenen zehn Jahren haben private Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien aufgrund der Privatisierung und des gestiegenen Sicherheitsbewusstseins der Bevölkerung stark an Bedeutung gewonnen. So erzielte im Jahr 2013 die Sicherheitsbranche in Deutschland einen Umsatz von 5,49 Milliarden Euro.
Die Tätigkeitsbereiche der Sicherheitsdienste
Sicherheitsdienste sind Dienstleister für Veranstaltungen und für den Objekt- und Personenschutz. Durch Outsourcing werden diese Aufgaben über die öffentliche Polizei hinaus immer mehr an Privatunternehmen vergeben. Dabei wird in drei Kernbereiche unterschieden: technisches, infrastrukturelles und kaufmännisches Gebäudemanagement. Im Bereich des infrastrukturellen Gebäudemanagements sind Sicherheitsdienste neben den Reinigungsdiensten die wichtigsten Komponenten.
Das Aufgabengebiet der Sicherheitsdienste ist vielfältig:
- Wach- und Patrouillendienste
- Abholung und Auslieferung von Bargeld
- Abholung und Auslieferung von vertraulichen und wertvollen Belegen
- Stellung von Personal und Ausrüstung zum Schutz während eines Transportes
- Betrieb elektronischer Feuermeldung
- Betrieb elektronischer Einbruchsalarmgeräte
- Betrieb elektronischer Diebstahlsalarmgeräte
- Fernüberwachung in Verkaufs-, Reparatur- und Installationsdiensten
Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen steigt
Da Sicherheitsaufgaben zunehmend ausgelagert werden, steigt die Nachfrage nach privaten Sicherheitsdienstleistern rapide. Dies führte in den letzten Jahren im Berufsumfeld der privaten Sicherheits- und Wachdienste zu positiven Beschäftigungsimpulsen. Gemäß Branchenexperten befinden sich die Unternehmen der Sicherheitsbranche nach der schlechten wirtschaftlichen Lage in den Jahren 2009 und 2010 wieder im Wachstum.
Dies führte dazu, das 2013 der Umsatz der deutschen Sicherheitsbranche 5,49 Milliarden Euro betrug. Im Jahr 2011 betrug der von deutschen Unternehmen generierte Umsatz noch 5,26 Milliarden Euro – ein Plus von 230 Millionen Euro. Zum Vergleich erwirtschafteten die Detekteien in Frankreich 2012 einen Umsatz von 67 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2011 gab es in der Branche 5.322 steuerpflichtige Unternehmen und 90,7 Prozent der Branchenunternehmen nutzten im Jahr 2012 einen Internetzugang.
Immer mehr kommen neben den eigentlichen Sicherheitsaufgaben auch noch darüber hinausgehende Dienstleistungen, wie beispielsweise Winterdienste und Reinigungstätigkeiten hinzu. Der früher in seinem Häuschen sitzende Pförtner wird zunehmen mit weiteren Aufgaben wie Warenannahme und Post- und Telefondienst betraut. Weitere Aufgaben des Objektschutzes sind die Wartung von Alarmanlagen oder sonstiger Sicherheitstechnik, oder die Instandsetzung und Überprüfung von Feuerlöschgeräten.
Aufgrund der vermehrten Anschläge auf Sicherheitseinrichtungen der Bahn und auf Bahnanlagen wird auch die Überwachung und Kontrolle öffentlicher Einrichtungen vermehrt weg von beamteten Bahnangehörigen auf private Sicherheitsunternehmen verlagert, die die Kontrolle und Überwachung im öffentlichen Personennahverkehr übernehmen.
Arbeitsmarktzahlen der Sicherheitsbranche
Ende 2012 haben in Deutschland 139.798 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sicherheitsbranche gearbeitet. Die Mitarbeiterzahlen der führenden deutschen Dienstleister im Bereich der Sicherheit verteilen sich dabei wie folgt (Stand 2012):
- 19.200 Beschäftigte – Securitas Deutschland Holding GmbH & Co. KG
- 9.450 Beschäftigte – Kötter Unternehmensgruppe5.225 Beschäftigte Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft Eggeling & Schorling
- 5.132 Beschäftigte Wisag Facility Service Holding GmbH & Co. KG
- 3.517 Beschäftigte W.I.S. Sicherheit + Service GmbH & Co. KG
- 2.710 Beschäftigte Dussmann Service Deutschland GmbH
- 2.750 Beschäftigte Klüh Service Management GmbH
- 2.300 Beschäftigte Pond Security Service GmbH
- 2.300 Beschäftigte Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft GmbH & Co. KG
- 2.145 Beschäftigte b.i.g. Gruppe
Quelle: Statista (Premium Account)