Völlig verzweifelt kontaktierte uns vergangene Woche eine junge Heilbronnerin. Die 23-jährige Stephanie R. plante, fünf Tage später ihren Freund zu heiraten, den sie erst seit drei Monaten kannte. Sie hatte gemeinsam mit ihrer besten Freundin beim Brautmodenausstatter in Heilbronn ihr teures und aufwändig gearbeitetes Brautkleid abgeholt. Auf dem Weg nach Hause stoppte sie noch eben beim Floristen, um dort noch einige Aspekte wegen des Blumenschmucks für die Hochzeit zu besprechen. Die Freundin wollte solange am Auto warten. Doch dazu kam es nicht.
Das gestohlene Brautkleid
Die beste Freundin nutzte die kurze Wartezeit, um in dem nahegelegenen Tabakladen Zigaretten zu kaufen. Als sie wenige Minuten später zurückkehrte, fand sie die völlig aufgelöste Braut vor, deren Brautkleid während ihrer Abwesenheit aus dem offenen Auto gestohlen worden war. Die Braut wandte sich sofort an die LB Detektei am Einsatzort Heilbronn, um hoffentlich eine möglichst schnelle Aufklärung des Problems herbeizuführen.
Vermutlich private Motive
Auf den ersten Blick wirkte der Fall seltsam: Wer sollte ein Brautkleid stehlen, das speziell auf einen bestimmten Körper angepasst worden war. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine andere Frau das Kleid gestohlen haben könnte, um es selbst zu tragen, war deshalb relativ gering. Daher gingen unsere Privatdetektive davon aus, dass es sich um ein persönliches Motiv handeln musste. Zunächst ließen sich jedoch im privaten Umfeld der Mandantin keine Personen ausmachen, die Rachegedanken oder ähnliches gegen sie hegten. Noch fehlten konkrete Ansatzpunkte.
Eine erste Spur
Ein weiterer Zwischenfall brachte Bewegung in den Fall. Die Mandantin erhielt von der Konditorei in Heilbronn, die mit der Lieferung der Hochzeitstorte beauftragt wurde, einen Anruf. Diese wollte sich noch einmal rückversichern, ob die Tortenbestellung tatsächlich storniert werden sollte. Die Braut war schockiert: Hinter ihrem Rücken hatte jemand versucht, in ihrem Namen die Hochzeitstorte abzubestellen. Doch genau dieser Versuch verschaffte den Detektiven endlich einen ersten Ansatzpunkt.
Sie befragten die Ansprechpartnerin der Konditorei zu dem Ereignis. Diese erzählte von einer jungen, brünetten Frau, etwa 1,70 m groß mit einem auffälligen Muttermal schräg unter dem linken Auge. Diese war in die Konditorei gekommen, um die Tortenbestellung zu stornieren. Sie hatte sich als Stephanie R. ausgegeben.
Aufklärung des Falles
Die LB Detektei konfrontierte die Mandantin unverzüglich mit den gewonnenen Erkenntnissen. Diese stellte fest, dass die Personenschilderung sehr genau zu ihrer besten Freundin passte. Um sicherzugehen, besuchten die Detektive gemeinsam mit der Mandantin die Konditorei, um die Identität der Person anhand eines Fotos bestätigen zu lassen. Die Konditorin erkannte in der angeblich besten Freundin die Frau wieder, die die Stornierung der Torte veranlasst hatte.
Daraufhin suchte die Mandantin im Beisein ihres zukünftigen Ehemannes und einem unserer Detektive ihre Freundin auf. Nachdem sie mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, gestand sie nicht nur die Stornierung der Torte, sondern gestand auch den Diebstahl des Brautkleides. Sie war während der Abwesenheit der Braut überhaupt nicht im Tabakladen gewesen, sondern hatte in Windeseile das Brautkleid aus dem Auto entwendet und bei einem Freund deponiert. Als Motiv für ihre Tat gab die falsche Freundin ihre heimliche Verliebtheit in den Bräutigam an, den sie und die Braut gleichzeitig kennen und lieben gelernt hatten.