Dreiste Betrügerin erleichtert Mann um eine Million Euro

Vor einiger Zeit bekamen wir einen Anruf eines besorgten Mannes, der behauptete, sein 85-jähriger Vater werde von einer Betrügerin systematisch ausgenommen und nach und nach um sein gesamtes Vermögen erleichtert.

Bei einem Termin in unserer Kanzlei schilderte der Mann den Sachverhalt folgendermaßen: Die 30-jährige Frau trat vor etwa drei Monaten ihre Stelle als Haushaltshilfe beim Vater des Mandanten an. Sie half dem gebrechlichen Mann beim Kochen und Saubermachen. Der alte Mann besitzt ein beträchtliches Vermögen von mehreren Millionen Euro.

 

Nun bekam der Sohn mit der Zeit den Verdacht, dass die junge Frau uneingeschränkten Zugang zu dem Vermögen des alten Mannes hatte. Sie kaufte sich kurz nach Beginn des Arbeitsverhältnisses ein unverhältnismäßig teures Auto und trug plötzlich kostbaren Schmuck sowie teure Kleidung.

 

Die Gesprächsversuche mit dem Vater erwiesen sich als fruchtlos, da die Frau stets anwesend war und jedes Mal das Gespräch an sich riss, wenn kritische Fragen gestellt wurden. Regelmäßige Anträge des Sohnes auf die Anerkennung der Geschäftsunfähigkeit des alten Mannes wurden von den Behörden abgewiesen. Der stark beunruhigte Mann bat uns, Beweise zu sammeln, die seinen Verdacht bestätigen oder entkräften würden.

 

Unsere Mitarbeiter begannen damit, die Frau zu observieren. Schon nach kurzer Zeit fanden sie Beweise, die für die Schuld der Dame sprechen. Unsere Detektive konnten beobachten und gerichtsverwertbar protokollieren, wie die junge Frau täglich mehrere Banken anfuhr und große Summen in bar abhob. Zudem stellte sich heraus, dass die Dame zwei bis drei Mal die Woche mit ihrer Familie jeweils für mehrere Tausend Euro einkaufen ging und nach und nach immer mehr Luxusgüter wie Immobilien, Autos und Schmuck erwarb. Zudem recherchierten unsere Mitarbeiter den Hintergrund der Frau und es stellte sich heraus, dass die alte Dame, die die mutmaßliche Betrügerin zuvor pflegte, ihr eine Vollmacht über das gesamte Vermögen ausstellte. Alle Versuche der Familie, dieser Vorgehensweise Einhalt zu gebieten, blieben erfolglos.

 

Parallel dazu observierten unsere Detektive den alten Herrn, um seinen Gesundheits- und Geisteszustand zu bewerten. Es stellte sich heraus, dass der alte Mann in einem sehr starken Maße auf die Hilfe der Pflegerin angewiesen war und in ihrer Abwesenheit fast ausschließlich handlungsunfähig war. Unsere Mitarbeiter konnten zum Beispiel beobachten, wie der alte Herr einmal fast vier Stunden lang bei einer Außentemperatur von 25 Grad in einer dicken Jacke im geschlossenen Auto saß, während die „Pflegerin“ sich in einem Kaufhaus aufhielt. Die gesammelten Beweise übergaben wir dem Auftraggeber, der daraufhin eine Anzeige wegen Veruntreuung und wegen Erschleichens von Vermögen stellen konnte.