Die Transparenz des Menschen in sozialen Netzwerken

„Ich sehe dich, und ich weiß, was du willst“! So ungefähr könnte das Motto von sozialen Netzwerken lauten. Milliarden Menschen weltweit sind in sozialen Netzwerken unterwegs. Ob bei Facebook, Twitter, studiVZ oder meinVZ, StayFriends, XING, Google+ und Co., überall werden von Privatpersonen, Geschäftsleuten, aber auch prominenten Personen Neuigkeiten gepostet, Stationen des Lebens geteilt und mit großer Begeisterung Videos, Fotos und Beiträge als „Gefällt mir“ markiert. Ob real oder nicht, Freundschaftsanfragen werden verschickt und oft, ohne zu zögern bestätigt, nur um die Präsenz zu erweitern.

Ebenso werden soziale Netzwerke mit Vorliebe für Werbezwecke genutzt, um möglichst eine große Masse zu erreichen. Wer sich diesen Netzwerken verschließt oder gar verweigert, gilt schon fast als Außenseiter. Aber wie sagt der Volksmund? „Die Medaille hat immer zwei Seiten“! Viele Nutzer von sozialen Netzwerken bedenken nicht, dass sie sich quasi selbst ins Rampenlicht katapultieren. Man wird für die Öffentlichkeit zu einem durchschaubaren, transparenten, gläsernen Individuum. Denn soziale Netzwerke bergen gewisse Risiken, sie haben viele Vorteile, aber auch Nachteile.

Vorteile von sozialen Netzwerken

Aufgrund der Anonymität in Großstädten und der Isolation, in denen viele Menschen leider leben, haben sich soziale Netzwerke deutlich in den Vordergrund gedrängt. Schließlich ist es einfach und bequem, von Zuhause aus am öffentlichen Leben teilzunehmen. Nahezu jeder Haushalt verfügt inzwischen über einen Internetanschluss inklusive PC. Besonders Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen bedienen sich der Option, in sozialen Netzwerken Menschen kennenzulernen. Einerseits ist dieser Weg eine gute Alternative, andererseits gerät der persönliche Kontakt, Gespräche von Angesicht zu Angesicht, mehr und mehr in den Hintergrund, auch übrigens bei Menschen (besonders Jugendliche), die nicht beeinträchtigt sind. Der technische Fortschritt hinsichtlich Smartphones und Tablets begünstigt diese Entwicklung noch um ein Vielfaches, da man über die Installation von Apps auf dem Handy von jedem Ort aus, aktiv sein kann.

Weiterhin bieten soziale Netzwerke für Betriebe und Freiberufler eine gute Möglichkeit, das Unternehmen zu bewerben beziehungsweise geschäftliche Beziehungen zu pflegen und auszuweiten. Ein weiterer Beweggrund liegt darin, dass man über soziale Netzwerke fast alle Informationen und einen überaus interessanten und aufschlussreichen Einblick in das Privat- oder Geschäftsleben der anderen erhält. Durch das Teilen von Beiträgen, Fotos und Videos werden schließlich Vorlieben, Interessen und weitere Eigenschaften oft bedenkenlos preisgegeben. Viele Menschen sind extrem extrovertiert, wobei man dies in einigen Fällen fast als Exhibitionismus bezeichnen könnte, und präsentieren quasi ihr ganzes Leben der Öffentlichkeit. Soziale Netzwerke sind dafür geradezu prädestiniert.

Natürlich sind soziale Netzwerke auch eine gute Option, Menschen wiederzufinden, die man aus aus den Augen verloren hat, oder die vermisst werden. Für die Polizei oder auch Detektive sind soziale Netzwerke sogar oft eine große Hilfe. Auch die Ermittler der LB Detektei bedienen sich dieser Form, um Betrugsfälle und Straftaten aufzuklären oder vermisste Personen aufzuspüren.

Nachteile von sozialen Netzwerken

Der wohl größte Nachteil von sozialen Netzwerken liegt sicherlich in der Entstehung der Transparenz, die sich durch das angelegte Profil und auch durch das „Posten“ von Beträgen ergibt. Erstaunlich schnell und einfach gelingt es sozialen Netzwerken jemanden „zu durchschauen“, zu erkennen, wie diese Person „tickt“, was ihr gefällt und welche Interessen verfolgt werden. Werbung und Beiträge anderer Nutzer sind wie von Zauberhand komplett auf die eigene Persönlichkeit und Vorlieben zugeschnitten. Durch die langfristige Nutzung von sozialen Netzwerken schleicht sich nämlich auch eine gewisse Sorglosigkeit ein. Völlig unbekümmert und ohne nachzudenken, werden Weisheiten, Beiträge und unter Umständen pikante Details präsentiert, die nicht mehr revidiert werden können und ungeahnte und schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Besonders angesehene oder prominente Personen sollten hier mit allergrößter Vorsicht vorgehen, sonst ist der gute Ruf schneller ruiniert als gedacht. Ohne sich dessen bewusst zu werden, wird ein Glashaus erschaffen, man wird zu einem gläsernen Menschen, in dem jeder hineinsehen kann.

Ebenfalls sind soziale Netzwerke ein perfektes „Jagdrevier“ für sexuelle Straftäter und Heiratsschwindler, um sich, natürlich mit gefälschten Angaben, an potenzielle Opfer heranzuschleichen, deren Einsamkeit sich sowohl im Profil als auch in der Freundschaftsliste widerspiegelt.

Als weiteres Stichwort ist hier sicherlich das bekannte und leidige Thema „Cybermobbing“ zu nennen. Die Medien berichten täglich von Fällen, in denen bekannte oder nicht bekannte Personen, durch rufschädigende und peinliche Beiträge in aller Öffentlichkeit bloß gestellt werden. Selbst wenn diese nicht der Wahrheit entsprechen, bleibt immer etwas haften. Cybermobbing löste bereits bei unzähligen Menschen psychische Erkrankungen aus mit langfristigen Folgen, die im schlimmsten Falle sogar bis hin zum Selbstmord reichen.

Fazit:

Soziale Netzwerke sind sicherlich eine gute Möglichkeit, ob beruflich oder privat, um sich auszutauschen, wiederzufinden und Kontakte zu pflegen. Aber sie sind nur unter bestimmten Bedingungen und mit äußerster Vorsicht zu genießen.
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